Barrierefreier Ausbau des S-Bahnhofs Gilching-Argelsried abgeschlossen

München, 04.05.2020

100. barrierefreie S-Bahnstation im Raum München geht in Betrieb

  • Erhöhter Bahnsteig, neues Bahnsteigdach und stufenfreier Zugang zum Zug verbessern Nutzbarkeit und Komfort für alle Fahrgäste
  • Fördersumme von über neun Millionen Euro vom Freistaat
  • Über zwei Drittel aller Münchner S-Bahnstationen nun barrierefrei

 

Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist die S-Bahnstation Gilching-Argelsried jetzt vollständig barrierefrei. Der Freistaat Bayern hat den rund 9 Millionen Euro teuren Bahnhofsausbau an der Münchner S-Bahnlinie S8 in Richtung Herrsching durch die DB Station&Service AG mit rund 7,6 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich erhält die DB vom bayerischen Verkehrsministerium weitere 1,5 Millionen Euro als Ausgleich für die durch den Bahn­hofsausbau entstehenden höheren Betriebskosten. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer freut sich dieses Mal sogar aus drei Gründen über den Abschluss der Baumaßnahme: „Für eine selbstbestimmte Teilhabe am öffentlichen Leben aller Menschen ist die barrierefreie Nutzbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs von essentieller Bedeutung. Die hier eingesetzten Mittel sind gut investiertes Geld: Sie bedeuten für viele S-Bahn-Fahrgäste eine echte Erleichterung ihres Alltags. Gilching-Argelsried ist im Übrigen die nunmehr 100. barrierefreie S-Bahn-Station im MVV-Raum. Damit haben wir einen symbolhaften Meilenstein erreicht. Und die Bahnhofsfertigstellung zeigt auch, dass der Ausbau der Bahninfrastruktur in Bayern auch in Corona-Zeiten erfreulicherweise weiter voranschreitet.“

Am Bahnhof Gilching-Argelsried hat die DB den alten, 76 Zentimeter hohen Mittelbahnsteig abgebrochen und durch einen neuen 96 Zentimeter hohen Mittelbahnsteig ersetzt, der nun einen stufenlosen Ein- und Ausstieg bei den Münchner S-Bahnzügen ermöglicht. Auch der Weg zum Bahnsteig durch die Bahnsteigunterführung erfolgt nun stufenfrei über eine Langrampe auf der Nordseite neben dem Bahnhofsgebäude sowie einen Aufzug am Mittelbahnsteig. „Damit können jetzt nicht nur mobilitätseingeschränkte Fahrgäste stufenfrei zum Bahnsteig kommen und in die S-Bahnen einsteigen, sondern auch Reisende mit Fahrrädern, schweren Rollkoffern oder Kinderwagen“, erläutert die Ministerin. Das sei insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass das stetig wachsende Gilching schon jetzt die kinderreichste Gemeinde im Landkreis Starnberg ist, von erheblicher Bedeutung.

 „Dank der umfangreichen finanziellen Unterstützung durch die Staatsregierung können wir unsere Investitionsoffensive an den mehr als 1.000 Bahnhöfen in Bayern fortsetzen“, ergänzt Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel und erläutert weitere Vorteile für die Fahrgäste des umgebauten Bahnhofs: „Die Gilchinger S-Bahnstation wurde grundlegend modernisiert. Wir haben neben dem neuen Bahnsteig mit einem 57 Meter langen Bahnsteigdach auch die gesamte Bahnsteigausstattung inklusive moderner Beschallung und Beleuchtung neu gebaut. Für sehbehinderte Fahrgäste verfügt der Bahnhof über ein Blindenleitsystem.“

Schreyer und Josel loben auch die Kooperation mit der Gemeinde Gilching. Auf deren Wunsch hat die DB am westlichen Bahnsteigende zudem eine neue zweite Bahnsteigunterführung gebaut, wodurch insbesondere Nutzer der Park & Ride-Anlage auf der Bahnhofsnordseite ohne Umwege den für den Bahnbetrieb wichtigen Mittelbahnsteig erreichen können.

Mit dem Bahnhof Gilching-Argelsried, der im Schnitt täglich von rd. 3.900 Ein- und Aussteigern frequentiert wird, ist nun die erste der insgesamt drei S-Bahn-Stationen auf dem Gilchinger Gemeindegebiet barrierefrei. Die Finanzierung ihres Ausbaus durch den Freistaat erfolgte aus dem sogenannten Bayern-Paket 2013 – 2018, das bayernweit insgesamt 28 Stationen umfasst, davon allein 13 S-Bahnmaßnahmen im MVV-Raum. Insgesamt gibt es im Münchner S-Bahnnetz 149 S-Bahnhöfe und -Haltepunkte. Mit der Inbetriebnahme der ausgebauten Station Gilching-Argelsried sind nun mehr als zwei Drittel aller S-Bahnstationen im MVV-Raum barrierefrei, 84 Prozent aller S-Bahnfahrgäste nutzen diese 100 Stationen. Gemäß Grundgesetz ist eigentlich der Bund für die Finanzierung der DB-eigenen Schienen?
infrastruktur zuständig.