Europäischer Eisenbahngipfel am 16./17. Mai 2023 in Brüssel

Brüssel, 17. Mai 2032. Am 16./17. Mai 2023 fand bereits zum fünften Mal der Europäische Eisenbahngipfel der Fachzeitschrift „Railway Gazette International“ in der Bayerischen Vertretung in Brüssel statt. Zwei Tage lang diskutierte ein hochkarätiges Fachpublikum über die Zukunft des europäischen Schienenverkehrs.

Verkehrsminister Christian Bernreiter ist auf einer Leinwand zu sehen. Die Leinwand ist vor Publikum aufgebaut, das in einem Veranstaltungsraum sitzt.
© François de Ribaucourt

„Das transeuropäische Verkehrsnetz ist das Rückgrat für die Mobilität in Europa. Sechs von neun Korridoren im Kernnetz der Schiene laufen durch Deutschland, zwei davon durch Bayern. Für mich hat insbesondere der Ausbau des Verkehrsknotens München eine hohe Priorität“, betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Die Digitalisierung der Schiene ist die Voraussetzung für hochautomatisiertes Fahren und damit für mehr Verkehr auf der Schiene. „Dafür brauchen wir verpflichtende gemeinsame Standards wie das europäische Eisenbahnverkehrsleitsystem in ganz Europa. Für die Umstellung auf die Digitale Automatische Kupplung sind europaweit Investitionen in Milliardenhöhe nötig. Dafür brauchen wir ein eigenständiges Förderprogramm auf europäischer Ebene“, unterstrich der Verkehrsminister.

Die Europäische Kommission, vertreten durch den Direktor für Landverkehr der Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD MOVE), Kristian Schmidt, pflichtete Christian Bernreiter bei. „Alle genannten Punkte spielen für die Europäische Kommission eine wichtige Rolle. Wir müssen die Attraktivität der Schiene und damit den Anteil des Schienenverkehrs in Europa weiter steigern.“ Aktuell überarbeitet die Europäische Kommission die Richtlinie für den Kombinierten Verkehr. „Gerade mit dem Kombinierten Verkehr können wir auch auf stark befahrenen Strecken wie der Brenner-Route Kapazitäten von der Straße auf die Schiene verlagern und Anwohner entlasten. Aus unserer Sicht sollte die EU-Kommission dafür sorgen, dass der intermodale Transport grundsätzlich ohne zusätzliche Erlaubnis aus Brüssel bezuschusst werden kann“, so Bernreiter. Das Fachpublikum stimmte überein, dass für die Erreichung der Klimaziele mehr Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie die Schiene verlagert werden müsse. Dafür gilt es, Engpässe zu beseitigen, das gesamte Schienennetz zu elektrifizieren und Langzüge mit 740 Metern einzusetzen. Es bleibt eine gemeinsame Anstrengung, um die Schiene „Fit-for-Future“ zu machen.