Tunnelanschlag für Kramertunnel in Garmisch-Partenkirchen

München, 7. Februar 2020 (stmb). Rund 16.000 Autos und Lkws rollen täglich auf der Bundesstraße 23 durch Garmisch. Damit soll in Zukunft Schluss sein. Gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat Kerstin Schreyer heute, an ihrem ersten Tag als Bayerische Verkehrsministerin, am Tunnelanschlag für den Kramertunnel teilgenommen.

Tunnelanschlag für den Kramertunnel in Garmisch-Partenkirchen
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„Der 3,6 Kilometer lange Kramertunnel ist das Herzstück der westlichen Ortsumfahrung von Garmisch. Er wird den Ortsteil vom Durchgangsverkehr entlasten und für mehr Verkehrssicherheit sorgen“, so Schreyer. „Voraussichtlich Ende 2024 wollen wir die Umfahrung für den Verkehr freigeben.“ Der Bund investiert hierfür rund 264 Millionen Euro.

Die geplante 5,6 Kilometer lange Ortsumgehung wird nördlich von Garmisch-Partenkirchen kurz nach der Loisach-Überquerung von der bestehenden B 23 abzweigen und nach etwa 150 Metern in das Kramermassiv eintauchen. Sie soll den Ortsteil Garmisch vom Durchgangsverkehr in Richtung Österreich, Grainau und zur Zugspitze entlasten und für eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung zwischen München und Tirol sorgen. Seit 2018 sind bereits drei Brücken über die Loisach südlich des Tunnels bei Grainau in Bau.

Westliche Ortsumfahrung von Garmisch soll 2024 fertig werden

Eine Tunnelbaufirma wird unter Leitung des Staatlichen Bauamts Weilheim nun mit den hochkomplexen Arbeiten für den Hauptstollen des Kramertunnels beginnen. Um die sensible Flora und Fauna der Umgebung zu schützen, werden die Arbeiten umweltfachlich begleitet und überwacht. Die Hangquellenmoore im Bereich des Schmölzersees werden beispielsweise künstlich bewässert, um sie vor Austrocknung zu schützen.

Neben der westlichen Umfahrung von Garmisch-Partenkirchen laufen weitere Planungen, um die Region rund um das Loisachtal vom zunehmenden Verkehr zu entlasten. Verkehrsministerin Schreyer: „Die Menschen strömen ins Loisachtal, um die Natur zu genießen, zu wandern oder Ski zu fahren. Wir müssen deshalb die Infrastruktur fit machen und gleichzeitig die Lebensqualität der Anwohner bewahren. Auch an einer östlichen Umfahrung für Garmisch-Partenkirchen inklusive Wanktunnel arbeiten wir deshalb weiterhin intensiv. Der Wanktunnel soll möglichst zeitgleich mit dem Auerbergtunnel zwischen Eschenlohe und Oberau gebaut werden.“ Bereits in Bau ist außerdem die Ortsumfahrung Oberau. Sie soll 2021 dem Verkehr übergeben werden.