Bessere Anbindung des Münchner Nordens - Pendelzugverkehr über Nordring

München, 16. September 2019 (stmb). Die Pendlerzahlen aus dem nördlichen Münchner Umland zu BMW und anderen Arbeitgebern steigen stetig. Künftig sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW Group und den anderen in der Nähe befindlichen Arbeitgebern ihren Arbeitsplatz auch per S-Bahn komfortabel erreichen können.

Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Projekt "Ausbau des Münchner Nordrings": Dr. Herbert Grebenc, Bereichsleiter Immobilien der BMW Group und Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart
© Rainer Häckl

Eine vom Freistaat Bayern mitbeauftragte Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass im Vorgriff auf einen möglichen Komplettausbau des Nordrings eine Anbindung des BMW Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) mit Pendelzügen erfolgen kann.

Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart und Dr. Herbert Grebenc, Bereichsleiter Immobilien der BMW Group, haben heute eine gemeinsame Vereinbarung zu dem Projekt unterzeichnet. Die BMW Group beteiligt sich freiwillig bei der Umsetzung der neuen Querverbindung, die einen eigenen Bahnsteig in unmittelbarer Nähe zum FIZ vorsieht. Damit wurden aus Sicht des Freistaats alle Voraussetzungen geschaffen, um die Planungen für das laut Untersuchung voraussichtlich bis zu 29 Millionen Euro teure Projekt zu starten. Hierzu wird der Freistaat Bayern zeitnah mit der Deutschen Bahn eine Planungsvereinbarung abschließen. Reichhart sieht darin einen weiteren Schritt zur Entzerrung des stark staubelasteten Münchner Nordens. „Mit dem freiwilligen Engagement der BMW Group ist der gordische Knoten gelöst. Ich werde jetzt die Deutsche Bahn auffordern, die Planungen für die Schienenanbindung des BMW FIZ zu starten und zügig voranzutreiben. Je attraktiver das ÖPNV-Angebot ist, desto mehr Leute steigen auf den Zug um und stehen nicht mehr auf dem Mittleren Ring oder der Autobahn im Stau“, sagte Reichhart heute.

Ausbau der Schieneninfrastruktur einschließlich neuem Haltepunkt am BMW FIZ

Grebenc ergänzt: „Die schienengebundene Anbindung über den DB Nordring ist ein wichtiger Schritt, das nördliche Umland besser anzubinden. Bereits heute trägt die BMW Group mit zahlreichen Maßnahmen wie beispielsweise eigenen Bussen, flexiblen Arbeitszeiten, subventionierten ÖPNV-Angeboten, einem intelligentem Parkraummanagement sowie der Förderung von Radverkehr dazu bei, die Verkehrsbelastung in den kritischen Spitzenstunden zu reduzieren. Und trotzdem benötigt im nächsten Schritt natürlich auch das Straßennetz dringend höhere Leistungsfähigkeit. Uns ist die Stärkung aller Verkehrsträger im Modalmix gleichermaßen wichtig.“

Für Bayerns Verkehrsminister profitieren von der besseren Anbindung nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW Group. Reichhart: „Die ersten Züge sollen schon vor Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke rollen. Das wäre eine zeitlich greifbare Verbesserung für den gesamten Münchner Norden.“ Bestätigt sieht sich Reichhart durch die Ergebnisse der extra dafür beauftragten Machbarkeitsstudie. Laut Studie kommt ein Zugverkehr Karlsfeld - FIZ - Euroindustriepark  oder Moosach - FIZ - Euroindustriepark  über den Nordring in Frage, welcher insbesondere den Bedürfnissen der Berufspendler entsprechen soll.

BMW Group beteiligt sich an der Umsetzung

Der Münchner Norden ist von einem erheblichen Wachstum an Einwohnern und Arbeitsplätzen in den letzten Jahren geprägt. Von besonderer Bedeutung ist das FIZ der BMW Group. Dieses wird in nördlicher Richtung deutlich ausgeweitet, da das Unternehmen seine Entwicklungskapazitäten am Standort FIZ im Münchner Norden weiter bündelt. Auch Zulieferbetriebe und weitere große Arbeitgeber sind im Münchner Norden in räumlicher Nähe zum FIZ angesiedelt und könnten von der Anbindung an das Schienennetz profitieren. Derzeit fahren auf der zweigleisigen Hauptstrecke des Münchner Nordrings ausschließlich Güterverkehrszüge. Reichhart: „Wir werden auch weiter untersuchen, ob und wie wir den gesamten Nordring für den Personenverkehr öffnen können. So könnte man den Münchner Norden an den regionalen und überregionalen Verkehr besser anschließen.“